Kaufmannsladen aus Holz

Mit einem Kaufmannsladen können Kinder, wie im richtigen Leben, im Rollenspiel die Welt der Großen nachspielen. Der Kaufmannsladen kann mit viel Zubehör wie z.B. Kasse oder Waage ergänzt werden, sodass sich das Kind wie ein echter Ladenbesitzer fühlt und das richtige Leben nachspielen kann, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Es gibt auch praktische, kleine Tischkaufladen, die in jedes Zimmer passen und bei Platzproblemen zu empfehlen sind.

Der Kaufmannsladen ist eine sehr detailgetreue Nachbildung eines Tante Emma Ladens des vergangenen Jahrhunderts, mit dem Kinder sowohl als Puppen-Kaufladen oder auch als Kinderspielzeug sich vergnügen konnten. Diese Kaufmannsläden waren bei größeren und kleineren Kindern sehr beliebt, weil sie dort das Leben der Erwachsenen nachspielen konnten, das sie kannten. Seit den 8oer Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind die meisten dieser kleinen Läden verschwunden und durch Discounter ersetzt worden. Trotzdem ist der Kaufmannsladen nach wie vor beliebt bei den Kindern. Vor allem die älteren Kaufläden sind oft Kaufläden gewesen, in denen das Kind mit Puppen spielen konnte. Sie waren ebenfalls sehr detailgetreu gearbeitet und hatten oft Miniaturen der angebotenen Waren zu bieten. Diese Puppen-Kaufläden wurden in der Regel von Tischlern oder Schreinern hergestellt, wobei die Produktion später von Spielzeugfabriken übernommen wurden.

Ab Mitte des 20. Jahrhundert bauten die Spielzeugfabriken naturgetreue Kaufmannsläden, in denen die Kinder selber spielen konnten. Sie führten das komplette Sortiment der Tante Emma Läden, vom Weißen Riesen Waschpulver über die Maggiewürfel hin bis zu Obst und Gemüse. Die Kinder hatten Einkaufskörbe und eine Registrierkasse, wenn die Kinder ihren Einkauf bezahlen wollten. Es gab bald aber auch andere Varianten der Kaufmannsläden wie Stoffgeschäfte und Modegeschäfte wie auch Apotheken oder Hutmachgeschäfte. Jeder dieser Läden enthielt das entsprechende Warensortiment, was allerdings so verkleinert war, dass es in dem engen Kaufmannsladen seinen Platz hatte. Eine besonders interessante Variante war auch das Antiquitätengeschäft. Es gab also Kaufläden, die eher auf den Geschmack von Mädchen oder auch von Jungen abgestimmt waren. Die Kaufläden im Tante Emma Stil waren jedoch sowohl für Jungen wie für Mädchen geeignet.

Mit dem Aufkommen von Spielkonsolen und dergleichen technisch orientierten Spielzeugen, verloren die Kaufmannsläden an Beliebtheit und verschwanden schließlich sogar in der Versenkung. Sie wurden in den großen Spielzeugläden kaum noch angeboten. Aber mit einer einsetzenden Nostalgie-Welle Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts kamen nachgebaute Puppen-Kaufläden und die Kaufmannsläden zum Selberspielen wieder in Mode. Sie wurden in besonders hochwertigen Qualitäten nachgebaut und mit Nachbildungen von beliebten Markenprodukten ausgestattet. Sie wurden auch als Bausätze zum Selber zusammenbauen angeboten. Eine interessante Variante des Kaufmannsladens gibt es auch vom Spielzeughersteller Playmobil, der dieses populäre Thema ebenfalls aufnahm.

Heutzutage dienen die Kaufläden vor allem für kindliche Rollenspiele, für die sie extra angefertigt werden. Dabei übernimmt eines der Kinder die Rolle des Verkäufers und ein anderes Kind die Rolle des Kunden. So sollen die Kinder im Spiel das Einkaufen lernen, wobei sie auch richtige Kundengespräche führen müssen. Sie üben gleichzeitig den Umgang mit Waren und den Umgang mit Geld. Diese Läden werden als Spiel-Kaufladen angeboten oder auch als Verkaufsstand sowie als Standkaufladen. In der Regel sind sie aus Holz gefertigt. Sie können jedoch auch aus Plastik gefertigt sein. Meist die Kaufmannsläden aus Holz aufwendiger gestaltet. Sie haben Regale mit Schubläden oder sogar Wanduhren, auf denen die Kinder die Zeit lesen lernen. Es gibt fast immer ein Regal als Rückwand, einen Tresen, oft mit Klapptür, Ablagen und einer Kasse zum Bezahlen.

Dabei steht der Verkäufer während des Spiels eigentlich immer hinter dem Tresen und holt die gewünschten Waren wie Obst, Gemüse oder Dosenbohnen hervor. Wichtig ist den Kindern ein umfangreiches Zubehör wie ein klingelnde Registrierkasse, Spielgeld, Waage und die entsprechende Kleidung wie einen weißen Kittel für den Verkäufer. Es gibt auch Kaufmannsläden, die sich in eine Poststelle oder Puppentheater umbauen lassen.